Schleierformen im späten 14. Jahrhundert in Tirol

Beim Beschäftigen mit mittelalterlichen Kopfbedeckungen, insbesondere des späten 14. Jahrhunderts, stolpert man relativ schnell über eine scheinbar klare Einteilung: einfacher Schleier hier, Kruseler dort. In der Praxis – beim genauen Hinsehen in Bildquellen – wird diese Trennung jedoch unscharf. Der folgende Beitrag ist aus genau dieser Beobachtung entstanden. Er basiert auf der Auswertung ausgewählter Bildquellen und versucht, Schleierformen des späten 14. Jahrhunderts nicht als starre Kategorien, sondern als Teil einer sich entwickelnden Mode zu verstehen.

Titelbild: 1370-1372, Heimsuchung Mariens, Altar von Schloss Tirol, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Bild: (c) Imareal Institut für mittelalterliche Realienkunde

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Paternoster in Tirol im 14. und 15. Jahrhundert – Gebetsketten zwischen Frömmigkeit und Mode

Glaube, Alltag und Mode im mittelalterlichen Tirol

Im Tirol des 14. und 15. Jahrhunderts war der Paternoster – eine Perlenkette zum Zählen der Vaterunser-Gebete (pater noster = „Vater unser“) – weit mehr als nur ein religiöses Hilfsmittel. Er diente nicht nur der Andacht, sondern war zugleich sichtbares Symbol für Frömmigkeit, Stand und Stilbewusstsein.

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Hypocras – Gewürzwein nach historischen Rezepten aus Mittelalter und Renaissance

Hypocras (auch: Ypocras, Hippocras), ein gewürzter und gesüßter Wein, war im Mittelalter und in der Renaissance ein beliebtes Getränk bei Festmählern, in Apotheken und an fürstlichen Tafeln. Seine Kombination aus Wein und (damals) teuren Gewürzen machte ihn zum Symbol von Genuss, Luxus und Wohlstand – doch Hypocras galt auch als wohltuend für die Verdauung.

In diesem Beitrag vergleichen wir Originalrezepte aus verschiedenen europäischen Kochbüchern.

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Fundbelege für die Rekonstruktion von spätmittelalterlicher Kleidung

Auf historischen Veranstaltungen und Mittelalterfesten werden wir oft zu unserer Kleidung befragt und woher wir diese haben.

Die Gewandungen von der Stange, die es häufig auf Mittelaltermärkten zu kaufen gibt, entsprechen meist nicht unserer Darstellungszeit und unserem Anspruch. Daher beschäftigen wir uns selbst mit historischen Funden und Bildbelegen und informieren uns über Materialien, Farben und Nähtechniken, bevor wir unsere Kleidung - für Mann und Frau - selbst nähen. Das Wissen und die Erfahrungen, die wir dabei sammeln, geben wir intern unseren Vereinsmitgliedern weiter.

Zur Untermauerung, an welchen Funden wir uns für unsere Kleidung orientieren, werden in diesem Artikel Ausgewählte genannt - dieser erhebt aber keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit.

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