Weben

Als weiteres Interesse unserer Vereinsmitglieder*innen gilt die Textilproduktion und der dazugehörigen Handwerkstechniken. Wir fertigen eigene Schnittmuster nach historischen Vorlagen an und nähen unsere Kleidungsstücke selbst. Einhergehend recherchieren wir regionale und gesellschaftliche Feinheiten in Formen und Farben von Textilien und probieren uns selbst in weiteren Textilhandwerken wie der Weberei.

Tuchweberei im spätmittelalterlichen Tirol

Im Mittelalter wurden Textilien zwischen Mitteleuropa und Italien und an den Märkten entlang der Brennerroute (zwischen Hall und Verona) rege gehandelt. Häufig wurden hier Textilien in Form von Tuchballen (“pannus”) gehandelt, selten als fertig produzierte Gewänder. 

Die Herstellung dieser Tuchballen erfolgte oft durch Frauen in Heimarbeit an ihren eigenen Webstühlen. Viele heimische Bauern verfügten über ihren eigenen Webstuhl, an dem Flachs, Hanf und Wolle zu Tuchballen für den Eigenbedarf, als Zinsgut für den Landesherren und als Handelsware gewebt wurden. In Zins- und Raitbüchern des Tiroler Spätmittelalters wird das sogenannte Grautuch (“pannus griseus”) erwähnt, ein regional produzierter Wollstoff aus der Wolle des damaligen Tiroler Steinschafes, aus dem ungefärbte Überröcke genäht wurden.

 

Quellen: 

Brettchenweben

Das Brettchenweben ist eine eigene Technik zur Herstellung robuster, handgewebter Bänder und Borten. Im Frühmittelalter erreichte die Technik einen Höhepunkt - sie kann aber bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgt werden.

Auf Veranstaltungen trifft man die Eine oder Andere von uns beim Brettchenweben und dem Erklären dieses faszinierenden alten Handwerks an.